Zwei Menschen auf dem Weg nach Emmaus, denen ein Unbekannter die Augen öffnet

Zwei Menschen auf dem Weg nach Emmaus, denen ein Unbekannter die Augen öffnet

Wewer. Es war ein Weg durch den Wewerschen Wald, bei dem es um das Sehen ging: sehen, wahrnehmen, erkennen, Vorstellungen entwickeln, diese Vorstellungen aber immer wieder daraufhin zu überprüfen, ob sie zutreffend oder wohl doch eher Wunschvorstellungen sind.

Annegret Speicher begrüßte als Pfarrgemeinderatsvorsitzende die 15 Teilnehmenden, die sich auf der etwa 3 km langen meditativen Wanderung durch an der Bibel orientierte Sprechspiele und Impulse zum Nachdenken und gegenseitigen Austausch anregen ließen. Theo Breul, Bianca Ferber, Gerlinde Wruck und Heike Probst hatten den WewerWeg vorbereitet.

Als erster berichtete Mose von dem, was ihm seinerzeit in der Wüste widerfuhr, als er vor einem brennenden Dornbusch berufen wurde, sein Volk aus der Sklaverei zu führen. Ihm offenbarte sich Gott mit einem geheimnisvollen Namen. Einem Namen, der den Mose und mit ihm uns alle davor bewahren will, ihn, unseren Gott, auf ein festes Bild oder gar unsere Wunschbilder festzulegen. Ein Name, der eigentlich kein Name, sondern eine Zusage ist.

Als nächstes berichtete ein Mann, wie er zu sehen lernte, nachdem ihn Jesus von seiner angeborenen Blindheit geheilt hat. Er wurde auf wunderbare Weise von einer Behinderung befreit. Was er danach erlebte, erlebt jede und jeder – auch die, die mit funktionsfähigen Augen geboren werden: dass wir alle lernen müssen, die eigenen Augen zu nutzen, um Orientierung und daran immer wieder neuen Halt zu finden. Erwachsenwerden und zugleich offen und empfänglich zu bleiben für die Welt um uns herum, nicht zuletzt für das „Licht der Welt“.

Zwei Menschen auf dem Weg nach Emmaus, denen ein Unbekannter die Augen öffnet. Sie stellten dar, wie sie mit tiefer Enttäuschung aufgebrochen und auf dem Weg ihres neuen Sehens zu Menschen geworden sind, die dem Leben neu vertrauen. Gott selbst geht mit ihnen.

Die Menschen zu sehen ist das Eine; in ihnen die zu erkennen, die mit mir auf dem Weg sind, ein Anderes. Dieses Andere meint immer auch Verantwortung – mal mehr, mal weniger intensiv. Aber immer geht es um ein menschliches Gegenüber; in ihm spricht Gott uns an.

Mit dem gemeinsamen Gebet und einem Mineralwasser-Umtrunk am Waldesrand wurde der WewerWeg 2023 beendet.

Text: Th. Breul, Foto: E. Breul

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