Wewer. In der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend unterstützt eine Schola der Kantorei den Gemeindegesang, wenn die Orgel schweigt, und unterstreicht mit Psalmvertonungen und Gesängen die schlichte Feierlichkeit dieses Gottesdienstes.
Die Messe am Karfreitag gestaltet die Johannes-Kantorei traditionell mit Einzelgesängen verschiedener Komponisten aus unterschiedlichen Epochen. Hervorzuheben sind die „Improperien“, das sog. Heilandsklagen in einer Vertonung des spanischen Renaissance-Komponisten Tomas Luis da Victoria. Auch ein Choral aus den Passionen Johann Sebastian Bachs, in diesem Jahr „O Haupt voll Blut und Wunden“ aus der Matthäus-Passion, gehört zum festen Bestandteil der Gottesdienstgestaltung an Karfreitag.
Am Ostermontag steht die „Missa brevissima“ des österreichischen Spätbarock-Komponisten Johann Ernst Eberlin im Mittelpunkt. Er stand von 1726 bis zu seinem Tod 1762 in den Diensten der Salzburger Fürstbischöfe und wurde so auch zu einem frühen Lehrer Wolfgang Amadeus Mozarts. Die „Missa brevissima“ ist wegen ihrer Kürze und ihrer recht kleinen Besetzung, aber auch wegen ihres kunstvollen Anlage und ihres heiteren Klangbilds die mit Abstand bekannteste des Komponisten.
Zwei Trompeten und Pauken verleihen der Messe einen majestätischen Charakter, Streicher und Orgel runden diesen effektvoll ab. Außerdem singt die Johannes-Kantorei im Ostergottesdienst das Osterlied „Der schöne Ostertag“ im Satz aus der Feder des Chorleiters Tobias Lehmenkühler.